Kognitive Therapieverfahren

Im Mittelpunkt der kognitiven Therapieverfahren stehen Gespräche. Kognitionen umfassen Einstellungen, Gedanken, Bewertungen und Überzeugungen. Diese Therapieverfahren, zu denen die kognitive Therapie (KT) und die Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT) gehören, gehen davon aus, dass die Art und Weise, wie wir denken, bestimmt, wie wir uns fühlen und verhalten und wie wir körperlich reagieren. Schwerpunkte der Therapie sind

  • die Bewusstmachung von Kognitionen,
  • die Überprüfung von Kognitionen und Schlussfolgerungen auf ihre Angemessenheit,
  • die Korrektur von irrationalen Einstellungen und
  • der Transfer der korrigierten Einstellungen ins konkrete Verhalten.

 

Die kognitive Therapie stellt somit die aktive Gestaltung des Wahrnehmungsprozesses in den Vordergrund, weil in letzter Instanz nicht die objektive Realität, sondern die subjektive Sicht des Betrachtenden über das Denken und Verhalten entscheidet. Ist die Kognition inadäquat (z. B. durch Wahrnehmungsselektion und -bewertung), ist auch die Möglichkeit beeinträchtigt, Affekt und Verhalten zu korrigieren. Vor allem spontanes und emotional getriebenes Verhalten sind sehr von der Art beeinflusst, wie ein Mensch sein Modell der Umwelt gedanklich strukturiert hat.

Die Hauptthese der REVT z.B. besagt, dass der Mensch sowohl ein rationales als auch ein irrationales Wesen ist. Er kann sich weitgehend von seinem emotionalen bzw. psychischen Leidensdruck oder von seiner Ineffektivität und seinen Schwierigkeiten befreien, wenn er lernt, sein rationales Denken zu maximieren und sein irrationales Denken zu minimieren.

Der Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens Grundeinstellungen ,Leitsätze, Lebensregeln, nach denen er sein Verhalten und das seiner Mitmenschen einschätzt.
Es sind oft unlogische oder irrationale Ideen oder auch irrtümliche Leitsätze.

Ziel ist das Aufdecken dieser irrtümlicher Leitsätze.

Eine Auswahl von Grundkategorien hemmender und hinderlicher Bewertungen:

  • Muss- Denken, Perfektionismus statt dürfen , können, wollen
  • Globale negative Bewertung satt Differenzierung, Abwägung
  • Niedrige Frustrationstoleranz satt Bereitschaft , auch Widerwilliges zu ertragen.
  • Katastrophendenken statt offen einer Sache entgegensehen
  • Entweder-Oder-Logik ( Schwarz – Weiß – Sehen ) statt Differenzierung

 

Durch Reflexion und Veränderungen unserer Denkgewohnheiten ist es möglich, die Realität differenzierter wahrzunehmen und verschiedenste Lebensthemen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten.